Kommentar |
Inhalte:
Sind Ihnen schon einmal in einem wichtigen Gespräch die Argumente ausgegangen? Hat man Ihnen gezeigt, dass der Standpunkt, den Sie vertreten, keine vernünftige Basis hat? Wissen Sie, was eine Strohpuppe ist oder was mit einer Brunnenvergiftung gemeint ist? Eine Vielzahl der redlichen und unredlichen Techniken, die in der alltäglichen Argumentationspraxis angewendet werden, lassen sich auf eine Handvoll formaler Muster reduzieren. Aristoteles hat diese Muster als Topoi bezeichnet, als Orte, die der Redner aufsucht, um just in time die geeigneten Argumente zu finden. Lange ist es her, werden Sie denken, dass Aristoteles einen Beitrag zur Rhetorik geliefert hat. Das ist richtig. Doch die Audio-Übungsbeispiele, die in diesem Seminar eingesetzt werden, stammen von Leuten, die Ihnen irgendwie bekannt vorkommen werden: Personen des öffentlichen Lebens, Politiker, Künstler oder Moderatoren. All diese Leute haben etwas gemein: Sie greifen in ihrer Argumentation auf Techniken zurück, die aus der Topik des Aristoteles stammen – ausnahmslos.
Die einzelnen Techniken – seien es logische Beweise, Wahrscheinlichkeitsschlüsse oder rhetorische Taktiken – werden anhand von Beispielen aus diversen TV-Formaten (Talkshows, Bundestagsdebatten, Interviews, Reportagen, Spielfilmen, etc.) vorgestellt. Zu Wort kommt der Mann von der Straße, der ganz beiläufig nach seiner Meinung gefragt wird, aber auch der gut vorbereitete Medienprofi, der gezielt argumentiert und bewusst formale Mittel oder dirty tricks einsetzt. Die Beispiele vermitteln einen Überblick über die logischen und pseudologischen Mittel, die uns zur Verfügung stehen, um andere von unseren Einstellungen und Meinungen zu überzeugen.
In diesem Seminar werden Anregungen gegeben, echte oder medienvermittelte Kommunikationssituationen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, als man es gemeinhin tut. Zu diesem Zweck werden Gesprächsmitschnitte hinsichtlich ihrer logischen Struktur analysiert. Wenn Sie Ihren Blick für diese Strukturen schärfen, können Sie Schwächen in der Argumentation anderer erkennen und Ihren eigenen Beiträgen ein wasserdichtes Fundament geben.
Lernziele:
- Training logisch-analytischer Fähigkeiten
- Erweiterung des Diskussions- und Überzeugungspotentials
- Medienkompetenz
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Literatur |
Edmüller, A./Wilhelm, T. (2000): Argumentieren: Sicher, Treffend, Überzeugend. Planegg: WRS;
Kienpointer, M. (1996): Vernünftig argumentieren. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt;
Mayer, H. (2007): Rhetorische Kompetenz – Grundlagen und Anwendung. Paderborn: Schöningh;
Ottmers, C. (1996): Rhetorik. Stuttgart: Metzler;
Schopenhauer, A. (2006): Über die Kunst Recht zu behalten. Neuenkirchen: Phänomen |
Bemerkung |
Der Kurs findet im Hybrid-Format statt!
Dies bedeutet, Sie können selbst entscheiden, ob Sie in Präsenz am Campus Duisburg oder via Zoom online am Kurs teilnehmen möchten! Es wird ein interaktiver Austausch zwischen den Studierenden vor Ort und denen, die online zugeschaltet sind, ermöglicht.
Die Zugangsdaten zur Online-Teilnahme erhalten die zugelassenen Studierenden vor Kursbeginn per E-Mail!
Termine:
Mi, 14:00-18:00 (wöchentlich vom 05.04.2023-17.05.2023)
(jeweils in LK 051 - Campus Duisburg oder online via Zoom)
Empfehlung des IwiS: Fachsemester 1-6
Anmeldung ab dem 13.03.2023 über LSF! |