Kommentar |
Inhalte:
Für die Summer School ziehen wir für eine Woche buchstäblich den Stecker und arbeiten mit analogen künstlerischen Mitteln und Techniken. Dabei versteht sich das analoge künstlerische Handeln nicht gleich als Gegensatz zu digitalen Lösungsansätzen. Es ist vielmehr ein anderer Entwicklungs- und Herstellungsprozess von künstlerischen Arbeiten. Selbstverständlich ist nicht alles ohne Strom umsetzbar. Bei dieser Überlegung geht es auch weniger um ein Pro und Kontra – als um den Reiz, sich mit dem umgebenden (physischen) Raum auseinanderzusetzen und wie dieser auf uns, unseren Körper und unsere künstlerischen Handlungen wirkt. Denn das ist in der Nutzung von digitalen Medien oft der größte Unterschied, viele der vor allem in der Postproduktion getätigten Handlungen und Entscheidungen finden in einem eher kleinen Raum statt: im Abstand von Körper zu Tisch, Stuhl und Rechner. In der Summer School brechen wir dieses Setting auf. Ja, wir schmeißen gegebenenfalls auch die Stühle und Tische raus und arbeiten auf dem Boden, unter freiem Himmel und mit unserem eigenen Körper. Vor allem arbeiten wir gemeinsam und parallel (analog) in einem physisch erfahrbaren Raum: dem Atelier, dem Projektraum bzw. den künstlerischen Werkstätten.
Da künstlerisches Handeln selten geradlinig verläuft, sondern künstlerische Arbeiten im Prozess durch Ausprobieren, Verwerfen erneutes Versuchen entstehen und zudem kein Richtig und Falsch existiert, ist dies besonders in komplizierten Kontexten eine sehr spannende und lehrreiche Arbeitsweise, die auch zukünftige Methoden des Arbeitens, Forschens und Praktizierens beeinflussen wird.
Angeleitet durch ein interdisziplinäres Team von Lehrenden entwickeln Studierende mit verschiedenen analogen künstlerischen Mitteln eigene künstlerische Ansätze zu einem selbstgewählten Thema. Material sind der eigene Körper im physischen Raum unter der Verwendung der verschiedenen analogen Techniken wie Zeichnen, Drucken, Modellieren, Schreiben und Vortragen von Texten und die spontane oder choreografierte Bewegung im Raum. Dabei können vorher skizzierte Ideen umgesetzt werden oder es kann sich erst im Dialog mit dem Material eine Gestaltungsabsicht konturieren. Die eigene Biografie und universitäre Arbeit können in den Gestaltungsprozess einfließen und als Vorlage für die eigenen künstlerischen Arbeiten Verwendung finden. Innerhalb der Gruppe werden die (Zwischen-)Ergebnisse gegenseitig gezeigt und besprochen. Die Studierenden lernen Selbstwirksamkeit zu erfahren, Haltung zu entwickeln und die eigene Kommunikation zu stärken.
Die verschiedenen Workshop-Inhalte in den Bereichen:
Workshop 1: Zeichnung, Malerei und Collage Workshop 2: Text und Sprache Workshop 3: experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken
werden in Kürze auf der Webseite des Musischen Zentrums (mz-rub.de/ferienkurse) genauer beschrieben.
Teil 1: In einer Mischung aus Panel-Diskussionen, Impulsvorträgen, Feedback- und Reflexionseinheiten lernen die Studierenden verschiedene künstlerische Handlungsfelder kennen und setzten sich mit den unterschiedlichen Gestaltungsstrategien kritisch auseinander. Über einen Moodle-Kurs werden entsprechende Materialien zur Vorbereitung der Blockwoche bereitgestellt.
Teil 2: In den Workshops arbeiten die Studierenden mit künstlerischen Mitteln intensiv innerhalb der fünf Blocktagen an ihren Ideen, visualisieren diese und präsentieren und diskutieren ihre Arbeit zum Abschluss der Workshop-Phase am Samstag im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs.
Teil 1 und Teil 2 sind miteinander verschränkt und können nicht getrennt voneinander belegt werden.
Lernziele:
- Die Studierenden lernen, Strategien künstlerischen Handelns kennen und kritisch zu reflektieren, Haltung zu entwickeln, Selbstwirksamkeit zu erfahren und die eigene Kommunikation zu stärken.
- Die Studierenden bringen ihre Fachperspektive in die zu bearbeitenden Projekte ein und verantworten diese sichtbar und analytisch reflektiert.
- Die Studierenden erwerben die Kompetenz zum interdisziplinären Dialog über ein Thema, dass im jetzigen Stadium der Planung an vielen Stellen den Charakter eines Gedankenexperiments hat. So ist der eingeübte Dialog für beide Seiten mit einem spekulativen Element behaftet.
- Die Studierenden lernen dadurch die Grenzen der Wirkmacht ihrer Disziplinen zu beschreiben und zu verteidigen.
- Durch das Erlernen von künstlerisch technischen Kompetenzen erweitern die Studierenden ihre fachlichen Kompetenzen und ihr fachliches Wissen.
- Die Studierenden sind Experten ihrer eigenen Disziplinen und verantworten die wissenschaftliche Korrektheit ihrer Beiträge
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Bemerkung |
Die Summer School ist ein Angebot des Musischen Zentrums (MZ) der Ruhr-Universität Bochum. Dozentin: Denise Winter
Achten Sie zudem auf Änderungen und Neuigkeiten in der Originalveranstaltung: Link zur Original Veranstaltung
Anmeldung für das verpflichtende Vorbereitungstreffen mit kurzem Motivationsschreiben (ca. 5 Sätze) per E-Mail an mz-kunst@rub.de bis zum 19. Juni 2023. Bitte geben Sie Ihren Workshopwunsch, Ihre Matrikelnummer sowie das Studienfach mit Fachsemesterzahl an.
Weitere Informationen zum Studium liberale, eine Liste freier Plätze, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge etc. finden Sie oben unter „Weitere Links“. (Als Fachstudent wählen Sie zur Anmeldung das fachintern übliche Verfahren; bei LSF: die gleichnamige Veranstaltung ohne das Präfix 'E3'.) |
Leistungsnachweis |
Die Leistungen können benotet werden. Weitere Hinweise erhalten Sie von den Dozierenden der Summerschools.
Regelmäßige und aktive Teilnahme, Bearbeitung von Aufgaben in Moodle, Durchführung einer eigenständigen Projektarbeit im Team, Aufarbeitung der Ergebnisse, Präsentation und Verschriftlichung
Zusammensetzung der Endnote: Präsentation der Projektarbeit + fachspezifischer schriftlicher Reflexionsbericht |